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"sensuelle räume : membrane als vermittler" ist ein interaktives Kunstwerk im Kontext des disziplinübergreifenden Dialogs zwischen unterschiedlichen Kunstformen und der neuromolekularen Wissenschaft. Sensorisch– sensible Raumobjekte, Sprache, als elektroakustische Klanginstallation und mikrooptische Großprojektionen aus der neuromolekularen Forschung sind Bestandteile autonomer Disziplinen, jedoch gemeinsame, ästhetische Medien des experimentellen Arbeitsfeldes. Die Thematik der Membrane generiert inhaltlich übergreifende Bezüge zur organischen Dimension der molekularen Biologie. Zellmembranen haben z.B. Synapsen für den angeregten Informationsaustausch der Nervenzellen und deren genetischer Codes. Das heißt, daß unsere biologische Existenz abhängig ist von Aufnahme und Abgabe erfahrungsbedingter Impulse, Muster und Signale, aus deren Kommunikation und Interpretationsfähigkeit heraus sich die körperliche und geistige Existenz reagierend bildet. Das gilt für das komplexe Sensorium, das Bewußtsein und für die physische Realität.
Die sensorischen Objekte der Installation sind vermittelnde Membrane multipler Sensualität. In den sensuellen Interaktionen entstehen kommunikative Bezüge zwischen visueller, audieller, taktiler und räumlicher Wahrnehmung, die dazu anregen, empfindsamen Lebensraum im existenziellen Kontext sensueller Identität zu hinterfragen.
Rainer Dunkel
sensuelle räume : membrane als vermittler
sensorische membranobjekte - taktile abstraktionen
© 2004/06 rainer dunkel
Die abstrakten Membranen sind dreidimensionale räumliche Ebenen mit interaktiven Rezeptionsflächen. Die rezeptiven Ebenen reagieren als Medium auf taktile Berührungen und lösen variable Sprach- , Klang- und Lichtereignisse aus.
Die in die Membranobjekten integrierten taktilen Abstraktionen, Hohlräume und plastischen Felder, sowie das elastische Gewebe als rezeptive Ebene, regen den Betrachter zum Tasten an und aktivieren über die integrierten Piezzo – Sensoren elektronische Impulse (Adaption). Die Sensor- Impulse steuern sprachliche Klangsequenzen auf 14 bis 16 Spuren, molekulare Bildprojektionen sowie das mehrspurige elektroakustische Equipment für die 4 – 8 räumlich angeordneten Lautsprecher (Projektion). Bewegungsmelder steuern abstrakte, bewegte Lichtprojektionen.
Die kubusensuelle Installation besteht aus konstruierten Membranebenen, die abstrakte Bezüge zur neurozellulären Biologie des Seh- und Hörprozesses reflektieren. Die elektroakustische Sprachebene reagiert kommunikativ auf die taktilen Berührungen. Die Gestaltung der Membranobjekte ist Analogie zu Interaktionen neurozellulärer Mechanismen.
Die reduktiven Aspekte der Adaption (Empfangen, Aufnehmen) - Synapse (Vermitteln , Verbinden) - Projektion (Senden, Aktion, Kommunikation) reflektieren Wahrnehmung und empfindendes Bewußtseins, und sind die wesentlichen Mechanismen für interrzelluläre Kommunikation (Dendriten, Synapsen , Axone). Es sind also Aspekte biologischer Grundfunktionen jeder organismischen Existenz.
Membran Adaption:
Empfinden
Die adaptive Interpretation der Flächen und Ebenen erfolgt mittels piezzoelektronischer Sensormodule. Taktile Abstraktionen sind Rezeptoren,die auf körperliche Berührungen reagieren. Tasten, Hören und Sehen wirken wahrnehmungsübergreifend und durchdringen sich kohärent mit visuellem Farb - und Formerleben der organischen Dimension molekularzellulärer Bildsequenzen.
Membran Synapse:
vermittelnde Bezüge:
Die Membranen interagieren zwischen Autonomie und Symbiose der unterschiedlichen disziplinären Inhalte. Sensorische Felder sind ver-mittelnde Aggregate zwischen den multiplen Ereignissen. Analog zu Aufgaben neurozellulärer Synapsen verbindet die elektronische Verschaltung kommunikative Interaktionen.
Membran Projektion:
Aktion:
Differenzierte Impulse der rezeptiven Felder lösen akustische Projektionen der Sprach- und Denkebenen aus. Abstrakte, bewegte Lichtprojektionen generieren imaginäre Bezüge zwischen den räumlichen Membranebenen, Rezipienten und dem Umfeld. Die Membranobjekte sind konstruierte Segmente und abstrakte Medien der multiplen, sensuellen Raumebenen.
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